Sonntag, 21. Februar 2010

Neue Stelle, neues Glück?

Zum Ende des Monats habe ich meine jetzige Stelle gekündigt. Einige Dinge sind dann doch nicht zumutbar. Ab Anfang März geht es dann los mit vielen, vielen Patienten (der Plan ist knacke-voll), neuen Arbeitstechniken, neuen Leuten und vor allem: mit einer Helferin, die "sogar Provis kann". Meine Arbeitgeberin stellte mir die Helferin vor, die hauptsächlich mit mir arbeiten soll, und erzählte, was ich alles an sie delegieren darf. Unter anderem halt Provis, Mundhygiene-Instruktionen, einige IP´s. Und am Ende dann noch: "Und in den nächsten zwei Wochen wird ihr noch beigebracht, Zahnstein zu entfernen; das kann sie dann auch."
Ich muss sagen: ganz andere Verhältnisse als zuvor, wo ich sogar Abdrücke kontrollieren musste oder dann doch lieber selbst genommen habe.
Die Atmospäre wirkt super, meine Chefin scheint ihren Helferinnen etwas zuzutrauen und sie nicht nur niederzumachen. Mal gucken, was ich in einem halben Jahr so schreibe:-)

Mittwoch, 10. Februar 2010

Wenn der Joghurt dem H2O2 einen Schaumkuss gibt

In einer Arztpraxis gibt es bestimmte Vorschriften, manche erscheinen übertrieben oder gar überflüssig, manche jedoch erscheinen vernünftig.
Wie z.B. die Vorschrift, in einem Kühlschrank, in dem Materialien wie Adaptic, Opalescence etc aufbewahrt werden, keine Lebensmittel zu verstauen.
In unserem Kühlschrank befinden sich zur Zeit Joghurt, Käse, Bifi, Milchschnitte, verschiedene Säfte, sowie sämtliche zahnärztliche Materialien.
Spätestens wenn ein Sicherheitsbeauftragter vor Ort ist und das Thema 'Kühlschrank' in aller Ausführlichkeit erklärt, würde ich meinen Joghurt rausholen und woanders lagern.
Das sehen aber nicht alle so, denn nur knappe zwei Tage nach der Sicherheitsbelehrung wurde der Kühlschrank wieder befüllt.
Yammi!

Sonntag, 7. Februar 2010

Vorne hui,...

Wie gehe ich vor, wenn ein Patient multiple kariöse Zähne aufweist?
Klar denkt man sich, zuerst werden die Zähne behandelt, die es am nötigsten haben.
Was aber, wenn der Patient dabei nicht mitspielt und seinen eigenen Behandlungsfahrplan aufstellt? So ist es mir erst letztens ergangen.
Ein noch recht junger Mann, der sowohl im Seitenzahn-, als auch im Frontzahnbereich stark zerstörte Zähne hat, bekam mehrere Termine, um sein Gebiss sanieren zu lassen.
Zunächst ging auch alles seinen geregelten Lauf, es wurden cps und Wurzelfüllungen im Seitenzahnbereich gemacht.
Beim dritten Besuch allerdings, wollte er seine "Schneidezähne schöner haben", was ja auch eigentlich kein Problem darstellt.
Allerdings wurde mir vor der Behandlung schon von mehreren Seiten gesteckt, dass manche, nachdem die Front in Ordnung gebracht wurde, erst gar nicht mehr wiederkommen.
Da der Patient aber wirklich großen Behandlungsbedarf in der Front hatte, und mit seinen nicht mal 20 Jahren auch ein soziales Leben führt, hab ich ihm die Frontzahnfüllungen verpasst.
Er war richtig zufrieden und fand sich jetzt "echt super", ist nur leider bisher nicht wieder da gewesen, um seine Seitenzähne weiter behandeln zu lassen.
Ich lerne jetzt daraus, dass ich mich auf keine Patientenkompromisse einlasse, und für ihn wünsche ich mir, dass er die Seitenzähne noch behandeln lässt, denn sonst kann ich nur sagen: vorne hui, hinten pfui!

Freitag, 5. Februar 2010

Qualitätsmanagment

Früher habe ich QM sehr verteufelt. Inzwischen glaube ich aber an die Darseinsberechtigung des QM. Nehme man das Beispiel, dass ein neues Tauchbad in der Praxis eingeführt wird, in dem Abdrücke desinfiziert werden sollen. Arbeiten in der Praxis mehrere Teilzeitkräfte und Azubinen, die ja nun mal auch Schultage haben, oder einen halben Tag frei haben und somit nicht immer in der Praxis anwesend sind, ist die Informationsweitergabe enorm gestört. Es war nur eine Azubine nicht anwesend bei Neueinführung dieses Tauchbades, aber genau die fragt mich eine Woche später, wofür denn diese Schale da wäre! Fünf Helferinnen haben es also nicht geschafft, diese Information weiterzugeben.
Nun, ich kann natürlich nicht meine Hand dafür ins Feuer legen, dass das mit einem QM nicht passiert wäre. Schließlich muss man dann die Anweisungen auch lesen. Ich könnte mir aber vorstellen, dass solche fehlenden Informationsweitergaben damit minimiert werden. Also warten wir mal das Ende des Jahres ab, wo ja eigentlich alles Praxen spätestens mit einem QM ausgerüstet sein sollten.