Einige Patienten, die schon öfter zur Prophylaxe da waren, bringen ihre eigenen Interdentalbürsten mit.
Das ist praktisch, da man so nicht erst wieder die genaue Größe suchen und ständig neue Bürstchen anbrechen muss. Erscheint mir zumindest sehr einleuchtend.
Gerade heute war aber jemand da, der sogar seine eigene Polierpaste mitgebracht hat. Ihm schmecke die aus der Praxis nicht (ganz normaler Minzgeschmack) und er wolle seine Zähne lieber mit seiner normalen Hauszahnpasta mit Polierkörpern (die auch Minzgeschmack hat) poliert haben. Ok, dann halt so.
Ein anderer Prophylaxepatient benutzt auch zu Hause keine Zahnpasta mit Minzgeschmack, muss er ja auch nicht, es gibt ja auch geschmacksneutrale. Die mag er aber auch nicht, sondern schwört stattdessen auf Zahnpasta mit Himbeergeschmack.
Mir stellt sich jetzt die Frage, welche Firma denn Himbeerzahnpasta für Erwachsene herstellt, aber die Frage muss sich mir gar nicht stellen, denn mein erwachsener (!) Patient verwendet seit Jahren Kinderzahnpasta für unter 4-jährige.
Achja, ein weiterer Grund für Himbeer- statt Minzgeschmack war bei ihm übrigens, dass die Zigaretten danach sonst nicht schmecken.
Donnerstag, 19. August 2010
Im Falle eines Falles UHU???
Ende letzter Woche kam eine neue Patientin zu mir, die schon länger nicht beim Zahnarzt war, wie sie mir direkt zu Anfang mitteilte.
Ich nehme mal an, wenn die Not sie nicht getrieben hätte, wäre sie auch noch länger nicht zum Zahnarzt gegangen, aber das ist eine andere Sache.
Die Patientin hatte wie gesagt ein Problem, denn ihre OK 1er (mittleren Schneidezähne) waren ihr vor einigen Tagen samt Wurzel rausgefallen.
Der restliche Zahnstatus bestand im OK aus 2ern und 3ern, die mehr schlecht als recht vom Zahnfleisch gehalten wurden (und nur darauf warteten, es den 1ern gleichzutun) und einem 5er Wurzelrest.
Normalerweise würde man in so einem Fall einen Status aufnehmen, eine Planung machen, Interimsersatz herstellen, extrahieren usw.- wollte ich auch, aber irgendwie scheint es "normalerweise" nicht mehr zu geben.
Denn es hat sich rausgestellt, dass die Patientin nächste Woche ein großes Ereignis feiern will - incl. Friseurtermin, Fotograf, lecker Essen und ca 50 Gästen. Ahhh...
Gut- die Planung musste also kürzer ausfallen, ich habe versucht der Patientin zu erklären, dass wir alles versuchen, ihr bis nächste Woche eine Interimsprothese herzustellen und dass wir, sobald wir das OK haben, Abdrücke nehmen und die Restzähne im OK entfernen.
Daraufhin meinte sie, ihre Gäste seien sowieso Verwandschaft und es würde ihr nichts ausmachen, zahnlos zu feiern. Hm.
Alternativ habe ich ihr vorgeschlagen bis zur Feier die 1er an den 2ern zu befestigen, so dass sie wenigstens auf den Fotos lachen kann. Die Idee kam auch ganz gut an.
Es wurde dann zwischen Praxis, Labor und Krankenkasse wild hin- und hergefaxt, letztendlich waren HKP und Kostenvoranschlag da und genehmigt und die Patientin kam zur Extraktion.
Vor dem Eingriff haben wir die Patientin dann nochmals darüber aufgeklärt, dass sie dann in einigen Tagen ihre Prothese haben wird und daraufhin meinte sie nur, dass wir ja, sollte ihr das nicht so gut gefallen, ihre alten Zähne wieder ankleben könnten. Hä???
Nach einigem Hin und Her hat aber auch die Patientin verstanden, wie der weitere Behandlungsablauf sein wird (alles wurde sorgsam dokumentiert) und ist jetzt zahnlos und in freudiger Erwartung einer top OK-Prothese.
Manche Leute haben Ideen ;)
Ich nehme mal an, wenn die Not sie nicht getrieben hätte, wäre sie auch noch länger nicht zum Zahnarzt gegangen, aber das ist eine andere Sache.
Die Patientin hatte wie gesagt ein Problem, denn ihre OK 1er (mittleren Schneidezähne) waren ihr vor einigen Tagen samt Wurzel rausgefallen.
Der restliche Zahnstatus bestand im OK aus 2ern und 3ern, die mehr schlecht als recht vom Zahnfleisch gehalten wurden (und nur darauf warteten, es den 1ern gleichzutun) und einem 5er Wurzelrest.
Normalerweise würde man in so einem Fall einen Status aufnehmen, eine Planung machen, Interimsersatz herstellen, extrahieren usw.- wollte ich auch, aber irgendwie scheint es "normalerweise" nicht mehr zu geben.
Denn es hat sich rausgestellt, dass die Patientin nächste Woche ein großes Ereignis feiern will - incl. Friseurtermin, Fotograf, lecker Essen und ca 50 Gästen. Ahhh...
Gut- die Planung musste also kürzer ausfallen, ich habe versucht der Patientin zu erklären, dass wir alles versuchen, ihr bis nächste Woche eine Interimsprothese herzustellen und dass wir, sobald wir das OK haben, Abdrücke nehmen und die Restzähne im OK entfernen.
Daraufhin meinte sie, ihre Gäste seien sowieso Verwandschaft und es würde ihr nichts ausmachen, zahnlos zu feiern. Hm.
Alternativ habe ich ihr vorgeschlagen bis zur Feier die 1er an den 2ern zu befestigen, so dass sie wenigstens auf den Fotos lachen kann. Die Idee kam auch ganz gut an.
Es wurde dann zwischen Praxis, Labor und Krankenkasse wild hin- und hergefaxt, letztendlich waren HKP und Kostenvoranschlag da und genehmigt und die Patientin kam zur Extraktion.
Vor dem Eingriff haben wir die Patientin dann nochmals darüber aufgeklärt, dass sie dann in einigen Tagen ihre Prothese haben wird und daraufhin meinte sie nur, dass wir ja, sollte ihr das nicht so gut gefallen, ihre alten Zähne wieder ankleben könnten. Hä???
Nach einigem Hin und Her hat aber auch die Patientin verstanden, wie der weitere Behandlungsablauf sein wird (alles wurde sorgsam dokumentiert) und ist jetzt zahnlos und in freudiger Erwartung einer top OK-Prothese.
Manche Leute haben Ideen ;)
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