Es gibt einige Patienten, die mit einer ziemlich genauen Vorstellung ihrer Diagnose und Therapieplanung in die Praxis kommen. Viele haben sich im Internet schlau gemacht oder von Bekannten der Bekannten erfahren, wie es irgendwann mal bei ihnen lief.
Generell finde ich es super, wenn Patienten über ihre Zähne Bescheid wissen, dennoch habe ich gerne etwas- wenn auch nur ein wenig- Spielraum in der Stellung der Diagnose und dem weiteren Behandlungsablauf.
Extrem anstrengend finde ich es, wenn Angehörige der Patienten auch "vom Fach" sind.
So hatte ich erst letztens den Fall, dass der Ehemann Heilpraktiker war und mir bereits, anhand einer elektrischen Ausmessung, mitteilte, Zahn sechsunddreißig(!) habe Ostitis und Peridontitis.
Was besagte Begriffe denn nun bedeuteten, wußte er allerdings nicht.
Laut Röntgenbild war keine knöcherne Veränderung erkennbar,der Zahn reagierte vital und nicht perkussionsempfindlich. Allerdings waren die Sulkustiefen leicht erhöht.
Die Empfehlung die Mundhygiene zu verbessern,IDZB zu verwenden und zunächst mit CHX zu spülen, kam nicht gut an. Das Paar hatte sich bereits vor der Behandlung überlegt, welche homöopathischen Tropfen die Patientin auftragen wird, "sollte der Zahnarzt nicht bohren müssen". Auch gut.
Was ich jetzt genau zu dem hoffentlich erfolreichen Gelingen der Behandlung beigetragen habe, weiß ich aber auch nicht so wirklich...
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