Montag, 18. Juli 2011

Situationskomik

Geht ein Junge zum Zahnarzt und soll eine Füllung bekommen.
Leider kann er den Mund nicht lange aufhalten.
Zahnarzt zu Helferin: " Halten Sie bitte den Mund!"

Mittwoch, 13. April 2011

Karteikarteneintrag I

Mädchen (2 1/2) ist, nachdem sie die Zahnarztpraxis gerade verlassen hatte, gegen die Autotür gerannt und hat sich die mesialen Ecken von 51 und 61 ausgeschlagen, Pulpa liegt nicht frei, Zähne sind vital.
Zunächst Versuch eine Fllg zu legen, aber Behandlung abgebrochen (Kind schreit, Bruder turnt auf (!) der Behandlungseinheit, Mutter total genervt) - (Behandlerin mittlerweile auch)
Patientin zur Beruhigung wieder nach Hause geschickt. Evtl neuer Versuch an anderem Tag...

Montag, 11. April 2011

Von Müttern...

Letztens hatte ein 11-jähriger einen Termin zur Milchmolaren-Ex, der Zahn (64) wackelte schon ziemlich und ich hatte ihn eine Woche vorher nochmal nach Hause geschickt, weil er ihn gerne selbst rauswackeln wollte.
Nun kam er also wieder und der Zahn war,oh Wunder, auch wirklich raus, doch eine Kante steckte noch fest. Ich war mir eigentlich sicher,dass der Junge auch diese Kante noch selbst rausbekommen wird, aber die Mutter drängte auf eine Extraktion "wenn Sie diesen Zahn nicht entfernen, dann vielleicht einen anderen Milchzahn, er hat ja noch einige"(O-Ton der Mutter)- achso, ich wußte nicht, dass eine Zahnarztbehandlung ein Wunschkonzert ist.
Dann also die Kante.
Anästhesieren lassen wollte sie ihren Sohn aber nicht, es gäbe da so einen Punkt am Zeigefinger für die Schmerzausschaltung, ob ich den nicht kenne. Doch, den kenne ich, funktioniert aber nicht bei jedem.
Die Mutter war aber absolut überzeugt, dass sie, indem sie sich halb über ihren Sohn hängt (zuerst auf Arztseite und nachdem ich sie von dort vertreiben konnte, auf Helferinnenseite), und auf den Akkupressurpunkt an seinem Zeigefinger drückt, seine Schmerzleitung ausschalten kann. Hat nicht funktioniert, das Kind war in heller Aufregung und ich war schon fast so weit, die Mutter aus dem Zimmer zu schicken, denn mit "Machen Sie einfach weiter, der muss sich nicht so anstellen", kann ich nicht wirklich gut arbeiten.
Das Ende vom Lied war, dass ich der Mutter sagte, dass ich unter diesen Umständen nicht extrahieren kann und sie entweder die Stelle anästhesieren lässt oder darauf wartet, dass der Rest auch von allein rauswackelt. Machen sie jetzt wohl auch. So ein Stress!
Ein anderes Mal war eine Mutter mit ihrem Sohn da, der ein Diastema (Zahnlücke) hatte. Sie hatte mir vorher schon von ihm erzählt und fand die Aussage der Kierferorthopäden. noch abzuwarten, nicht in Ordnung, denn ihr Sohn sähe"total entstellt" aus. Als der Junge dann in die Praxis kam, musste ich feststellen, dass alles halb so wild war, eine Zahnlücke war zwar vorhanden, ok, aber wirklich nicht wahnsinnig groß.
Ihn, also den Jungen, störte sie auch gar nicht, aber die Mutter redete immer wieder auf ihn und mich ein, wie "gestört und entstellt" ihr Sohn doch dadurch aussehen würde.
Da fragt man sich doch ernsthaft, wie solche Kinder mal Selbstbewußtsein aufbauen sollen, wenn sogar die Eltern vermeintliche Problemzonen übermäßig aufbauschen.

Nur geträumt

Auch wenn meine Träume nicht wirklich wichtig oder fachlich relevant sind, fühle ich mich doch danach, sie mitzuteilen.
Vor einiger Zeit kam der erste merkwürdige Zahnarzttraum.
Ich träumte, ich würde jemandem den Schädel öffnen, um ihm dann das Hirn zu excavieren. Zuerst bin ich mit einem scharfen Löffel ran um die weiche Hirnmasse zu entfernen, und anschließend habe ich mit einem groben Rosenbohrer zentral excaviert, immer in Sorge, den Ventrikel-/Liquorraum zu eröffnen. Als ich mein Werk vollendet hatte, ist mir noch in den Sinn gekommen, dass ich den armen Menschen jetzt ziemlich dumm entlassen werde.
Letztes Wochenende dann ein weitere Zahnarzttraum, ich war zur Kontrolluntersuchung bei Baktus, dort wurde eine Kavität festgestellt und Baktus wollte sie gleich behandeln- fand ich bis dahin auch noch gut.
Im Laufe der Prozedur hat Baktus mir dann aber einen Zahn (38) entfernt, ihn -entgegen der Verabredung- einfach weggeschmissen, meine beiden UK 6er trepaniert und zu Onlays gepräpt. Ich musste mir dann selbst eine Lichthärtelampe auf die 6er halten, wobei mich Baktus ständig ermahnt hat, dies bloß richtig zu machen.
Irgendwann hatte ich die Nase voll, habe Baktus gesagt, dass diese Behandlungsmethode selbst erdacht sei, bin aufgestanden und gegangen.
Und obwohl ich irgendwann wach geworden bin und natürlich wußte, dass alles nur geträumt war, hatte ich noch Stunden später ein ärgerliches Gefühl gegenüber Baktus :)
Noch jemand mit komischen Zahnarztträumen?

Donnerstag, 24. Februar 2011

Bauer sucht Zahn

Letztens kam ein Patient, bei dem ein Zahn frakturiert war und demnächst entfernt werden muss.
Er wurde über die verschiedenen Versorgungsmöglichkeiten der Lücke mit einem Implantat oder einer Brücke aufgeklärt.
Dann allerdings kam eine Frage, die ich so nicht erwartet hätte, nämlich die, ob wir auch Zähne von Tieren einpflanzen würden.
Das hielt ich zunächst für einen Scherz, doch auf die Gegenfrage, von welchem Tier er denn gerne Zähne eingepflanzt haben möchte, erklärte er, er sei Landwirt und würde jeden morgen Backenzähne seiner Kühe im Futtertrog finden.
Die Woche zuvor habe er einen Schneidezahn gefunden und festgestellt, dass er ja gar nicht so viel anders als sein eigener aussieht, nur eben um einiges größer.
Ich bin begeistert :)

Montag, 21. Februar 2011

Schmerzpatient

Heute kam ich zu einer Patientin und fragte sie, wie es ihr denn ginge, woraufhin sie meinte: "Noch geht es mir gut!"
Allerdings stand auf ihrer Karte: Akut/Schmerzen, also konnte es ihr sooo gut nicht gehen.
Sie druckste dann ein bißchen rum und eröffnete mir, dass sie eigentlich gar nicht zu mir kommen wollte, da sie, als sie das letzte (und einzige Mal) bei mir war, so furchtbare Schmerzen gehabt hatte. Da tat sie mir dann schon ein bißchen Leid, und ich versuchte mich zu erinnern, was und vor allem wie ich denn behandelt habe, dass es so geschmerzt hat.
Da ich nun aber heute die einzige war, die in der Praxis war, ließ sie sich von mir mit einem "Na, da wollen wir mal sehen..." behandeln.
Als ich dann nach der Behandlung mal in die Karteikarte gesehen habe, was ich der guten Frau denn damals so Schreckliches angetan hatte, war ich doch ein wenig verwundert, denn an dem Termin wurde lediglich ein opg (Röntgenbild) gemacht und ein PA-Plan aufgenommen.
War sie wohl einfach ein bißchen empfindlich oder muss ich mir jetzt Gedanken machen?

Montag, 14. Februar 2011

8er/9er oder die Sache mit der Weisheit

Neuer Patient,01 (Kontrolle);ich nehme einen Befund auf:hier eine Lücke, da ein Loch,aber nichts weltbewegendes. Zur Absicherung einiger Stellen ein opg (Röntgenbild). Ich erkläre dem Patienten die Aufnahme, stelle fest, dass die Weisheitszähne nicht vorhanden sind und bespreche die weitere Planung. Patient:"Ich hoffe, meine Weisheitszähne wachsen nicht nach!"
Nee, keine Sorge, das tun sie nicht. "Ja, aber manchmal gibt es das!" Naja, bei Haien ist das so. "Ganz wirklich, bei meinem Vater sind die Weisheitszähne 2x durchgebrochen,sein Zahnarzt sagte, er wäre einer von 10.000"
Ich habe nachgelesen, habe zwar keine Zahlen gefunden, aber es gibt wohl manchmal den Fall, dass "Neuner" angelegt sind, ist bei mir aber so noch nicht aufgetaucht.
Hat jemand damit bereits Erfahrungen gesammelt?

Freitag, 11. Februar 2011

Ästhetik vs. Eckzahnführung


Wir haben gelernt, besonders darauf zu achten, dass die Eckzähne bei der Laterotrusion (Seitschub) führen und kein Kontakt auf den Molaren vorhanden ist.
Bei der Herstellung von Kronen/Brücken oder Schienen geben wir alles, um eben diese Eckzahnführung zu erlangen.
Eine Patientin von mir knirscht nachts stark mit den Zähnen (das Dentin liegt teilweise bereits frei) und hat mittlerweile Kiefergelenksprobleme. Ich habe ihr also vorgeschlagen, eine Aufbissschiene anzufertigen, um das Kiefergelenk zu entlasten und ihr genau erklärt, wie es sich mit der Eckzahnführung verhält.
Die Patientin war einverstanden und erzählte, sie habe bereits früher einmal eine Aufbissschiene gehabt, die nun aber nicht mehr passe.
Nachdem wir Termine für die Abdrucknahme abgesprochen hatten, wollte sie aber noch ein ästhetisches Problem besprechen. Ihr sei aufgefallen, dass ihre Zähne unterschiedlich lang seien und das störe sie sehr. Ob ich nicht den aus der Reihe fallenden Zahn abschleifen könnte.
Großes Problem: der aus der Reihe fallende Zahn ist der Eckzahn! Ich erklärte ihr dann also, dass ich ihr den Zahn nicht abschleifen werde, denn das bißchen Kontakt auf dem Zahn ist wichtig.
Das hat sie irgendwie nicht so ganz eingesehen und war ein bißchen mürrisch.
Anscheinend hätten doch einige Menschen gerne Zähne wie Klaviertasten, schade.

Mittwoch, 9. Februar 2011

c'est francais

Vater zu Zahnarzt: " Sie schreiben den Namen meines Sohnes immer falsch! Er schreibt sich nämlich "Léon" und nicht "Leon"! "
Zahnarzt: "Oh, tut mir leid. Sprechen wir den Namen dann auch immer falsch aus?"
Vater: " Ja! Er heißt wie DIE französische Stadt. Lyon."

Montag, 7. Februar 2011

Grenzüberschreitung

Ich wurde gebissen!

Ja, tatsächlich!
Nein, nicht aus Versehen.
Nein, nicht in die Hand

Um die Umstände (es sind ja immer die Umstände) kurz darzulegen:
Der Patient, 10 Jahre alt, hat nicht wirklich Bock auf die Vorsorgeuntersuchung. Er tut seinen Unmut kund, indem er um sich schlägt. Die Mutter reagiert mit der, so scheint es, wohlvertrauten Methode: druffhaun! Ich fordere die Mutter auf, sofort das Zimmer zu verlassen und versuche das Kind, das immer noch um sich schlägt u tritt, zu beruhigen. Da passiert es: der Biss in den Oberarm.
und da war sie - die absolute Leere in meinem Kopf.
Ein Kind mit den Zähnen in meinem Arm.
Meine Assistenz - ebenso gebannt und überfordert - eilt zu Hilfe, der Junge löst den Biss und rennt aus dem Zimmer.
Ich erkläre (völlig ruhig - weit entfernt von meinem Gemütszustand), dass eine Behandlung so nicht erfolgen kann. Erklärung der Mutter: ADHS
Beim Verlassen der Praxis bekommt eine andere Kollegin noch einen Schlag auf den Arm mit und im Wartezimmer fliegt ein Stuhl.
Noch heute macht mich diese Situation ratlos und traurig. Ich weiß nicht wie ich hätte reagieren sollen.

Leere

(fast) reich

Neulich, halb zehn in Deutschland:

Ein gewöhnlicher turbulenter Montagvormittag in der Praxis - alle Patienen, die einen Termin haben und die, die ihre Schmerzen übers WE retten konnten bzw. trotz Notdienst-Behandlung immer noch nicht schmerzfrei sind, klatschen sich im Minutentakt auf dem Behandlungsstuhl ab.
Trotz all der Hektik bewahrt sich eine Mitarbeiterin tatsächlich den Blick für die kleinen Dinge. Sie entdeckt im Flur zwischen dem Röntgenraum, den Behandlungszimmern 1+2 und dem Labor ein Bündel Bargeld.
Gut, Bargeld, wie viel trägt man schon mit sich herum, wenn man zum Zahnarzt geht - Hauptsache die 10€ "Kassengebühr" :)
Doch schon auf den ersten Blick war klar: da hatte jemand mehrere Arzttermine eingeplant.
Nachdem geklärt wurde, dass es dem einzig in Frage kommenden Verdächtigen (unserem Chef) nicht gehört, wollten wir es genau wissen und zählten nach:
4000 Euro
ich wiederhole: 4000Euro!!!!! (drei Nullen hinter der vier)

Gut...
Am Mittwoch, später Nachmittag (also 2 Tage danach), ruft dann doch noch die Frau eines Patienten an und fragt, ob wir das Bündel gefunden hätten (ich will gar nicht wissen, ob sie es erst dann bemerkt haben).
"Ja, haben wir, liegt bei der Polizei."
Das war das Ende all unserer Träumereien vom großen Geld...

Samstag, 5. Februar 2011

Vom Fach

Es gibt einige Patienten, die mit einer ziemlich genauen Vorstellung ihrer Diagnose und Therapieplanung in die Praxis kommen. Viele haben sich im Internet schlau gemacht oder von Bekannten der Bekannten erfahren, wie es irgendwann mal bei ihnen lief.
Generell finde ich es super, wenn Patienten über ihre Zähne Bescheid wissen, dennoch habe ich gerne etwas- wenn auch nur ein wenig- Spielraum in der Stellung der Diagnose und dem weiteren Behandlungsablauf.
Extrem anstrengend finde ich es, wenn Angehörige der Patienten auch "vom Fach" sind.
So hatte ich erst letztens den Fall, dass der Ehemann Heilpraktiker war und mir bereits, anhand einer elektrischen Ausmessung, mitteilte, Zahn sechsunddreißig(!) habe Ostitis und Peridontitis.
Was besagte Begriffe denn nun bedeuteten, wußte er allerdings nicht.
Laut Röntgenbild war keine knöcherne Veränderung erkennbar,der Zahn reagierte vital und nicht perkussionsempfindlich. Allerdings waren die Sulkustiefen leicht erhöht.
Die Empfehlung die Mundhygiene zu verbessern,IDZB zu verwenden und zunächst mit CHX zu spülen, kam nicht gut an. Das Paar hatte sich bereits vor der Behandlung überlegt, welche homöopathischen Tropfen die Patientin auftragen wird, "sollte der Zahnarzt nicht bohren müssen". Auch gut.
Was ich jetzt genau zu dem hoffentlich erfolreichen Gelingen der Behandlung beigetragen habe, weiß ich aber auch nicht so wirklich...

Mit Klopfen und mit Eisspray

Geschenke von Patienten sind doch immer was Schönes :)
http://www.youtube.com/watch?v=rryXSkQw0jE

Montag, 10. Januar 2011

Jeder Fehler zählt

Habe hier eine interessante Internetseite gefunden: http://www.jeder-fehler-zaehlt.de/
Viel Spaß beim Lesen!